ZBW-Strategie 2022 – 2026: Digitalisierung einordnen, erforschen, gestalten

ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft positioniert sich mit neuer Gesamtstrategie als forschungsbasierte Informationsinfrastruktur für die Ökonomie der Zukunft

Kiel/Hamburg, den 15. Dezember 2021: Vier strategische Prioritäten stehen im Zentrum der „Strategie 2022 – 2026“ der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft: (1) Digitalisierung einordnen, (2) Digitalisierung erforschen, (3) Digitalisierung gestalten und (4) zur Digitalisierung befähigen. Die ZBW verbindet in ihrer Gesamtstrategie exzellente Markt- und Nutzerkenntnis, Forschung und Entwicklung im Themenfeld Open Science, kontinuierliche Service-Innovationen sowie proaktive Gestaltung der Open-Access-Transformation in den Wirtschaftswissenschaften. Die Vision: Moderne Informationsversorgung in den Wirtschaftswissenschaften.

Die Digitalisierung wissenschaftlicher Forschungs- und Publikationsprozesse bedeutet für die Wissenschaft Chance und Aufgabe zugleich. Einerseits ermöglicht sie Wissenschaftler:innen, alle Forschungsergebnisse des wissenschaftlichen Prozesses offen zugänglich und nachnutzbar zu machen und somit deren Qualität zu verbessern. Andererseits stellt sie alle Akteure im Wissenschaftssystem vor neue Herausforderungen. Denn kontinuierlich verändern sich nicht nur Geschäftsmodelle von bekannten Marktakteuren und wissenschaftlichen Dienstleistern. Es entstehen auch neue Märkte – beispielsweise im Bereich Forschungsdaten – und unbekannte Akteure betreten den Markt.

Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft hat vor diesem Hintergrund ihre „Strategie 2022 – 2026“ ausgerichtet. Ziel ist es, die Digitalisierung von Forschungs- und Publikationsprozessen in den Wirtschaftswissenschaften zukunftsfähig mitzugestalten und innovative Dienstleistungen für die Informationsversorgung der Wirtschaftswissenschaften anzubieten.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich die ZBW vier strategische Prioritäten gesetzt, die sämtlich miteinander verzahnt sind:

(1) Digitalisierung einordnen

Für die ZBW ist es von größter Bedeutung, die Digitalisierung in den Wirtschaftswissenschaften und die damit einhergehenden Veränderungen wissenschaftlicher Prozesse, Methoden und Werkzeuge für die Erfüllung ihres Auftrags bestmöglich einzuordnen. Diese Kenntnisse bilden die Grundlage für die Ausrichtung wesentlicher ZBW-Handlungsfelder in einer Welt hybrider Arbeitskulturen. Die „Strategie 2022 – 2026“ legt Handlungsfelder fest, um dieses tiefe Verständnis nachhaltig zu erreichen.

(2) Digitalisierung erforschen

Die Digitalisierung beflügelt eine Transformation des Wissenschaftssystems hin zu mehr Offenheit: Open Science. Um diese Transformation proaktiv mitzugestalten, betreibt die ZBW mit fünf Professuren multiperspektivische Forschung im Themenfeld Open Science. Ziel der anwendungsorientierten Forschung ist es, den Innovationsgrad bestehender ZBW-Services zu erhöhen und neue Dienste zu entwickeln. Die „Strategie 2022 – 2026“ legt dar, wie die multidisziplinäre Forschung und vor allem der Forschungstransfer in die Service-Entwicklung so organisiert sind, dass exzellente Forschungsergebnisse generiert und innovative Dienste (weiter)entwickelt werden.

(3) Digitalisierung gestalten

Die ZBW ordnet nicht nur den digitalen Wandel sowie dessen Auswirkungen für die Wirtschaftswissenschaften ein und richtet ihre Dienste entsprechend aus. Die ZBW gestaltet den digitalen Wandel proaktiv mit und engagiert sich insbesondere für die Open-Access-Transformation des wirtschaftswissenschaftlichen Publikationsmarktes. Sie fördert den offenen und freien Zugang zu wirtschaftswissenschaftlichen Publikationen, Forschungsdaten, offenen Bildungsressourcen (OER) sowie Forschungssoftware. Dazu baut die ZBW Dienste auf, über die sie sich als Vermittlerin und Kuratorin von Publikationsprozessen positioniert. Zudem teilt die ZBW ihre Erfahrungen und forschungsbasierten Erkenntnisse mit ihren Communities und bringt diese aktiv in die nationale, europäische und internationale Wissenschaftspolitik ein. In der „Strategie 2022 – 2026“ sind die dazu notwendigen Handlungsfelder choreographiert.

(4) Zur Digitalisierung befähigen

Nutzerorientiertes Denken und Handeln, das Verständnis digitaler Technologien und Werkzeuge sowie agile Management-Kompetenzen sind die Grundvoraussetzung für eine service-orientierte Informationsinfrastruktur wie die ZBW. Daher legt die ZBW sehr hohen Wert auf kontinuierliche Personal- und Organisationsentwicklung. Individuelles lebenslanges Lernen spielt daher eine ebenso große Rolle wie die organisationale Weiterentwicklung. In der „Strategie 2022 – 2026“ ist festgehalten, wie die ZBW in den kommenden Jahren ihre Fort- und Weiterbildung, ihre digitale Arbeitsumgebungen und ihr Personalmanagement organisiert und darüber hinaus eigenes Wissen mit Interessierten teilt. Die Weitergabe von Wissen und Erfahrungen rund um die Digitalisierung der Wissenschaft ist der ZBW ein besonderes Anliegen. Daher unterstützt sie ihre Zielgruppen aktiv bei der Weiterentwicklung ihrer digitalen Kompetenzen.

Die „Strategie 2022 – 2026“ der ZBW zum ausführlichen Nachlesen