GO FAIR

Die GO-FAIR-Initiative

2016 veröffentlichte die Europäische Kommission das Konzept einer European Open Science Cloud (EOSC). Einen Vorschlag für die praktische Umsetzung der EOSC stellt die GO-FAIR-Initiative dar.

Die GO-FAIR-Initiative hat das Ziel, die FAIR-Datengrundsätze umzusetzen und Daten auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar (FAIR) zu machen.

Die FAIR-Prinzipien

Die FAIR-Prinzipien formulieren die Grundsätze, die die nachhaltige Wiederverwendbarkeit von Daten maximieren. FAIR steht für Findable, Accessible, Interoperable und Reusable. Ihre Anwendung gewährleistet den disziplinen- und länderübergreifenden Zugang zu Daten und ihre Nutzbarmachung.

Findable bezieht sich auf die Auffindbarkeit von (Meta)-Daten für Mensch und Maschine. Insbesondere Metadaten erleichtern die Suche nach bestimmten Datensätzen.

Accessible bezieht sich auf die Zugänglichkeit von langfristig gespeicherten (Meta)- Daten. Klar definierte Lizenz- und Zugriffsbedingungen gewährleisten hier den Abruf der (Meta)-Daten. Dieser erfolgt wenn möglich Open Access.

Interoperabel bezieht sich auf die Interoperabilität von (Meta)-Daten und sichert die Verwendung und Verarbeitung von Datensätzen durch Mensch und Maschine.

Reusable umfasst die Wiederverwendbarkeit von (Meta)-Daten, so dass diese für zukünftige Forschungsvorhaben mit Hilfe computergestützter Methoden wieder- und weiterbearbeitet werden können.

Das Three-point FAIRification Framework bietet für jedes Prinzip eine grundlegende Definition, Beispiele und Links zu nützlichen Ressourcen.

GO FAIR als nachhaltiges Ziel der ZBW

Globale Herausforderungen erfordern globale Lösungen und die sind am besten FAIR. Daran arbeiten weltweit eine Reihe von Initiativen. Die mit dem digitalen Wandel verbundenen Vorteile haben zu einer raschen Entwicklung von Forschungsinfrastrukturen geführt. Zunehmend investieren Wissenschaftssysteme in nationale oder regionale Open Science Clouds und in Plattformen, die die wissenschaftliche Arbeit ganzheitlich unterstützen sollen. Ihr Ziel ist es, Barrieren zwischen Disziplinen abzubauen und die fächerübergreifende Zusammenarbeit zu ermöglichen.

Mittlerweile steht das Wissenschaftssystem vor der Aufgabe, das weltweite Engagement zusammenzuführen und die Konvergenz der Clouds und Plattformen zu fördern.

Seit 2017 setzt sich die GO-FAIR-Initiative für das Teilen und Verstehen von Forschungsdaten und für das Bekanntmachen der FAIR-Prinzipien ein. Auch bei der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) spielen die FAIR-Prinzipien eine wichtige Rolle. Vernetzung und Austausch, die Förderung von Konvergenz, die Nachnutzbarkeit der Lösungsansätze und der Eingang der FAIR-Prinzipien in die Infrastrukturlandschaft (z.B. European Open Science Cloud, NFDI) sind für die GO-FAIR-Initiative von besonderer Relevanz.

Initial hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zusammen mit den Wissenschaftsministerien der Niederlande und Frankreichs die GO-FAIR-Initiative ins Leben gerufen. Die Finanzierung durch das BMBF endete 2021.

Mehrere international verteilte GO-FAIR-Büros, wie beispielsweise das Büro in der ZBW, übernehmen künftig die koordinierende Arbeit und unterstützen die wissenschaftliche Community in ihren Bedarfen. Ziel der GO-FAIR-Initiative bleibt es, die Kultur des Dialogs und der Kooperation weltweit zu fördern und qualifizierte Erkenntnisse und Lösungsansätze sichtbar zu machen.

Die ZBW als proaktiver Akteur in der GO-FAIR-Community

Der Grundstein für die GO-FAIR-Zusammenarbeit ist gelegt. Der Aufbau einer globalen Infrastruktur und eines Netzwerkes braucht jetzt Zeit. Doch am Wichtigsten ist die Vision für Forschung, Wissenschaft und Gesellschaft. Für die ZBW ist es wichtig, die Prozesse zu begleiten, Wege zu erkunden und mit internationalen Partnern in den Dialog zu treten.