Nobelgedächtnispreis Wirtschaftswissenschaften 2022 an Ben S. Bernanke, Douglas W. Diamond und Philip H. Dybvig

13. Oktober 2022
J. Michel

Am 15.09.2008 ging die Investmentbank Lehman-BrothersPleite. Ab diesem Tag wurde aus einer scheinbaren US-Bankenkrise eine weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise. Allerdings haben die diesjährigen „Nobelpreisträger“ für Wirtschaftswissenschaften schon in den 1980er Jahren bahnbrechende Forschungen geleistet, mit denen man die Krise hätte vorausahnen können. Ben S. Bernanke forschte zur Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren und zeigte, dass der Bankensektor die Krise ausgelöst hatte. Die theoretischen Arbeiten dazu leisteten Douglas W. Diamond und Philip Dybvig mit dem bekannten Diamond-Dybvig-Modell, welches von Professor Peter Bofinger in einem Kommentar anlässlich des „Nobelpreises“ als veraltet kritisiert wurde.

Dennoch legten die drei Ökonomen den Grundstein dafür, dass man mit der Wirtschaftskrise nach 2008 besser fertig wurde als 1930. Ben S. Bernanke war damals Chef der US-Zentralbank und wusste sofort, wie er zu reagieren hatte.

Douglas W. Diamond erklärte in einem Interview nach Bekanntgabe der Preisträger, dass die Welt heute besser geschützt sei vor Finanzkrisen, aber auch, dass die Schwächen von damals immer wieder im Finanzsystem auftauchen könnten, daher sei eine ständige Überwachung des Finanzsektors eine Daueraufgabe der Politik.

Literatur zum Nobelgedächtnispreis Wirtschaftswissenschaften 2022

 

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