Nobelgedächtnispreis Wirtschaftswissenschaften 2023 an Claudia Goldin

12. Oktober 2023
J. Michel

„This year's prize is about women in the labor market“. Mit diesen Worten wurde die Preisverleihung an Prof. Claudia Goldin verkündet. Erstmals wurde der Nobelgedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften für ein Gender-Thema in der Ökonomie vergeben.

Die Welt lebt mittlerweile im 21. Jahrhundert und selbst in modernen Industrieländern gibt es immer noch Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern im Arbeitsmarkt, durch beispielsweise unterschiedliche Bezahlung, trotz formeller Gleichstellung und ähnlicher Qualifikationen. Claudia Goldin hat, anhand von historischen Analysen zu den USA über 200 Jahre, ein in sich kohärentes Erklärungsmodell gefunden und dabei methodisch schwierige statistische Hürden überwunden. Sie ist dabei zu überraschenden Ergebnissen zur Frauenerwerbstätigkeitsquote und zur Lohnlücke zwischen Männern und Frauen im Zeitverlauf gekommen. Ihre Ergebnisse wurden auch in anderen Ländern und Kulturen weltweit bestätigt. „Why women win“ titelt das noch nicht online verfügbare letzte Paper von Prof. Goldin. Zumindest hinsichtlich des Nobelgedächtnispreises kann man sagen: wegen herausragender Leistungen.

Nobelgedächtnispreis Wirtschaftswissenschaften 2023: Claudia Goldin