Nachnutzung von Forschungsdaten fördern

Weltweit über 700 Expert:innen aus Wissenschaft, Wissenschaftspolitik und Infrastrukturentwicklung treffen sich zum „International FAIR Convergence Symposium“ – GO FAIR und CODATA veranstalten sechstägigen digitalen Fachaustausch zum Forschungsdatenmanagement der Zukunft

GOFAIR

Kiel/Hamburg, den 25. November 2020:
Vom 27. November bis 04. Dezember 2020 treffen sich Wissenschaftler:innen, Datenexpert:innen, Entwickler:innen für Infrastrukturen sowie Entscheidungsträger:innen der Wissenschaftspolitik auf dem “International FAIR Convergence Symposium”. Ihr gemeinsames Ziel ist es, Lösungen für nachnutzbare Forschungsdaten zu finden – disziplinenübergreifend und international. Einläuten werden das internationale Symposium Jean-Claude Burgelman von der Freien Universität Brüssel, Peter Gluckman von der Universität Auckland und Shamila Nair-Bedouelle von der UNESCO. Organisiert wird das virtuelle Symposium mit rund 700 Teilnehmenden aus aller Welt von CODATA und der GO-FAIR-Initiative, deren deutsches Büro an der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft angesiedelt ist.

Die Globalisierung stellt die Gesellschaft vor zunehmend größer werdende Herausforderungen. Die daraus resultierenden Forschungsfragen können in einer weltweit immer stärker vernetzten Welt nur dann zufriedenstellend gelöst werden, wenn Wissenschaftler:innen länder- und disziplinenübergreifend zusammenarbeiten. Eine besondere Rolle spielen in diesem Kontext bereits existierende Forschungsdaten. Diese müssen jedoch FAIR sein, d.h. auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar, wenn sie in vernetzten Forschungsprojekten genutzt werden sollen.

Den FAIRen Umgang mit Forschungsdaten zu fördern, ist das Ziel des „International FAIR Convergence Symposiums“. Es gilt hier, entwickelte Lösungsansätze und bestehende Infrastrukturen zu föderieren, um die neue Realität der datengesteuerten Wissenschaft zu bedienen. Zudem sollen Konzepte für die Aus- und Weiterbildung sowie zur Einleitung des kulturellen Wandels in der Wissenschaft während des Symposiums vorangebracht werden. Damit wird die Nachnutzung von Forschungsdaten sowohl für die eigene als auch für andere wissenschaftliche Disziplinen ermöglicht und neue wissenschaftliche Erkenntnisse über Länder- und Disziplingrenzen hinweg gefördert.

Medienvertreter:innen sind herzlich eingeladen, über das Symposium zu berichten.

Das Symposium wird von CODATA (Committee on Data) und der GO-FAIR-Initiative organisiert, zwei der vier großen internationalen Datenorganisationen, die sich zusammen mit RDA (Research Data Alliance) und WDS (World Data Systems) für die Förderung der globalen Forschungsdatenlandschaft einsetzen.

Über die GO-FAIR-Initiative:

Die GO FAIR-Initiative ist ein von unten nach oben gerichteter internationaler Ansatz für die praktische Umsetzung der European Open Science Cloud als Teil eines globalen Internets der FAIRen Daten und Dienste. Die Initiative zielt darauf ab, Silobildung, unangemessenen Wettbewerb und Fragmentierung zu vermeiden, indem sie aufeinander abgestimmte "FAIRification"-Bemühungen ihrer Mitglieder*innen fördert. Frankreich, Deutschland und die Niederlande haben an drei Standorten - Paris, Hamburg und Leiden - ein international operierendes Büro eingerichtet, um die Umsetzung und Weiterentwicklung der GO FAIR-Initiative zu unterstützen. Strategische Direktoren sind Prof. Laurent Crouzet (Frankreich), Prof. Klaus Tochtermann (Deutschland) und Prof. Barend Mons (Niederlande). Die Initiative wird vom niederländischen Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft, vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom französischen Ministerium für Hochschulbildung, Forschung und Innovation (MESRI) finanziert.

Über CODATA:

CODATA ist das Daten-Komitee des Internationalen Wissenschaftsrats (ISC). CODATA will die globale Zusammenarbeit zur Verbesserung der Verfügbarkeit und Verwendbarkeit von Daten für alle Forschungsbereiche fördern. CODATA unterstützt den Grundsatz, dass Daten, die von der Forschung produziert und für die Forschung verwendet werden können, so offen wie möglich und so geschlossen wie nötig sein sollten. CODATA arbeitet auch daran, die Interoperabilität und die Nutzbarkeit solcher Daten zu fördern: Forschungsdaten sollten offen oder FAIR sein. Durch die Förderung der politischen, technologischen und kulturellen Veränderungen, die für die Förderung einer offenen Wissenschaft unerlässlich sind, unterstützt CODATA die Vision und Mission der ISC, die Wissenschaft als globales öffentliches Gut voranzubringen.