Besserer Datenaustausch bei Open-Access-Veröffentlichungen

TIB, ZB MED und ZBW schließen Vereinbarung mit OA Switchboard

16. Januar 2023: Die drei Deutschen Zentralen Fachbibliotheken finanzieren bis Ende 2024 die Teilnahme an der OA-Switchboard-Initiative für Hochschulen und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland.

Open Access macht Forschungsergebnisse für alle frei zugänglich und die Open-Access-Transformation schreitet stetig voran. Dabei sind viele Akteur:innen involviert: Forschende, wissenschaftliche Einrichtungen, zu denen auch Bibliotheken gehören, Forschungsförderer und Verlage.

Das OA Switchboard bietet eine zentrale Schnittstelle für den schnellen standardisierten Austausch von Informationen und Nachrichten zwischen Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen sowie deren Bibliotheken und Verlagen sowie Forschungsförderern. Es wurde entwickelt, um die Kommunikation zwischen den Akteur:innen über eingereichte Artikel und erfolgte Veröffentlichungen zu verbessern, indem es relevante Metadaten zum jeweiligen Artikel zeitnah und in einem einheitlichen Datenformat übermittelt. So kann das Tool Einrichtungen wie Bibliotheken oder Universitäten etwa bei der notwendigen Dokumentation von Open-Access-Publikationen der eigenen Forschenden unterstützen.

Die drei Deutschen Zentralen Fachbibliotheken, TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften, ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften und ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft finanzieren 2023 und 2024 für eine zweijährige Pilotphase gemeinsam den Zugriff auf das OA Switchboard für Hochschulen und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland.

„Die Idee für das OA Switchboard entstand 2018 durch eine Gruppe verschiedener Interessenvertreter:innen als Reaktion auf gemeinsame Herausforderungen, wie etwa den Anforderungen zur Umsetzung von Open-Access-Richtlinien von Institutionen und Forschungsförderern oder den immer komplexer werdenden (transformativen) Vereinbarungen zwischen Verlagen und Einrichtungen“, so Yvonne Campfens, Direktorin von OA Switchboard. „Wir freuen uns sehr, dass deutsche Institutionen durch diese nationale Vereinbarung nun die Möglichkeit haben, dieses ‚Metadaten-Kommunikationssystem‘ zu nutzen und Teil der OA-Switchboard-Initiative zu sein“, fährt sie fort.

Olaf Siegert, Open-Access-Beauftragter der ZBW, ist von dem Nutzen des Tools für die wissenschaftlichen Einrichtungen überzeugt: „Im Rahmen der Open-Access-Transformation müssen die Prozesse zwischen allen Beteiligten neu organisiert und, wo möglich, automatisiert und vereinfacht werden. OA Switchboard mit seinem Non-Profit-Ansatz sehen wir als einen Fortschritt, insbesondere für den Informationsaustausch zwischen Verlagen und Forschungseinrichtungen. Daher unterstützen wir das Bestreben, dieses Tool den deutschen Forschungseinrichtungen und ihren Bibliotheken ohne finanzielle Barrieren zur Verfügung zu stellen“.

Deutsche Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die an einem kostenlosen Zugang zu OA Switchboard interessiert sind, können sich an support@oaswitchboard.org (englischsprachig) wenden.

Über OA Switchboard:

Das Open-Access-Switchboard ist eine von der Community getragene Initiative, die den Austausch von Informationen über Open-Access-Publikationen zwischen den Beteiligten während des gesamten Publikationsprozesses vereinfachen soll. Sie bietet ein standardisiertes Nachrichtenprotokoll und eine gemeinsame Infrastruktur, die für den Betrieb und die Integration mit allen Systemen der Beteiligten ausgelegt ist. Es wurde von und für die Menschen entwickelt, die es nutzen, und wird mit bestehenden PIDs genutzt.