Weltweit größte Wirtschaftsbibliothek setzt auf regionale Unterstützung bei Schadensereignissen
Kiel/Hamburg, 17. Juni 2025: Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft ist Gründungsmitglied des Notfallverbundes Kiel, um ihre Bestände im Katastrophenfall besser schützen zu können. Am 10. Juni 2025 unterzeichnete Thorsten Meyer, Bibliotheksdirektor der ZBW, die Notfallvereinbarung. Die ZBW ist damit Teil eines regionalen Netzwerks, das sich bei großen Wasser-, Brand- oder Gebäudeschäden koordinierte, gegenseitige Hilfe leistet.
Die ZBW ist eine zentrale Infrastruktur für die wirtschaftswissenschaftliche Forschung in Deutschland. Sie archiviert forschungsrelevante wissenschaftliche Publikationen, Fachinformationen und Datensammlungen aus der internationalen Wirtschaftsforschung – sowohl digital als auch analog – und zudem umfangreiche, seltene historische Wirtschaftsliteratur in gedruckter Form. Sie ist die größte Bibliothek für Wirtschaftswissenschaften der Welt. Bei Ereignissen wie einem Wasserschaden, einem Einsturz von Gebäudeteilen oder Feuer können diese Materialien unwiederbringlich verloren gehen – mit erheblichen Auswirkungen auf die wissenschaftliche Arbeit im In- und Ausland.
„Unsere Aufgabe ist es, Wissen dauerhaft zugänglich zu machen“, betont Thorsten Meyer, Bibliotheksdirektor der ZBW. „Dazu gehört auch, uns auf den Ausnahmefall vorzubereiten. Der Notfallverbund Kiel bietet hier in der Region die notwendige Struktur, um im Ernstfall schnell und fachgerecht reagieren zu können – für unsere eigene Einrichtung und in gegenseitiger Unterstützung mit anderen.“
Im neu gegründeten Notfallverbund arbeiten aktuell 15 Kultureinrichtungen aus dem Kieler Raum zusammen. Der Verbund organisiert eine strukturierte Notfallvorsorge und einen intensiven Erfahrungsaustausch innerhalb des Verbundes und darüber hinaus. Im Rahmen des Notfallverbundes können sich die Einrichtungen im konkreten Notfall gegenseitig mit Material, mit Personal und mit logistischer Unterstützung sowie Expertise aushelfen. Zugleich findet eine systematische Vorbereitung in den einzelnen Einrichtungen statt: Jede Einrichtung dokumentiert prioritäre Bestände, organisiert interne Abläufe und beteiligt sich am gemeinsamen Vorhalten von Notfallausrüstungen.
Dr. Monika Zarnitz, Expertin für Bestandserhaltung in der ZBW: „Unsere Bestände sind für die wirtschaftswissenschaftliche Forschung in Deutschland von zentraler Bedeutung. Auch in Zeiten vornehmlich digitaler Zugänge bleiben gedruckte Materialien vor Ort unersetzlich. Im Notfall zählt jede Minute – deshalb bereiten wir uns im Verbund gemeinsam vor, um Schäden strukturiert und wirksam zu begegnen.“