ROARA (Repercussions of Open Access on Research Assessment)

Wissenschaftliche Publikationen sind von zentraler Bedeutung in der Forschungsevaluation. Daher wirken sich Änderungen im akademischen Publikationssystem unmittelbar auf Forschungsbewertungssysteme aus. Open-Access-Policies und -Mandate verändern das traditionelle Publikationswesen wesentlich, worauf die akademische Gemeinschaft und die Verlage mit unterschiedlichen Strategien reagieren. Während Verlage zur Gewinnsteigerung neue Geschäftsmodelle entwickeln, bemühen sich Forschende in einer „publish or perish“- Kultur, die Zahl ihrer Veröffentlichungen zu erhöhen.

Vor diesem Hintergrund zielen die jüngsten Forderungen nach einer Reform der Forschungsevaluation darauf ab, wissenschaftliche Qualität über Quantität zu stellen. Konflikte entstehen, wenn wirtschaftliche und wissenschaftliche Orientierungen von Verlagen und Forschenden aufeinandertreffen. Zudem treten fragwürdige Publikationspraktiken vermehrt auf, wenn akademische Karrieren und profitable Geschäftsmodelle im Vordergrund stehen.

Dieses Projekt analysiert auf Grundlage eines Mixed-Methods-Ansatzes, Forschungsbewertungssysteme im Kontext der jüngsten Open-Access-Policies.

Ziel des Projektes ist es, empirische Evidenz hinsichtlich der Kollisionen von wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Interessen mit einem Fokus auf die engen Beziehungen zwischen Publikationen und Forschungsevaluation zu liefern. Im Kontext von Open Access werden Veränderungen im Publikationsverhalten auf Forschungsbewertungssysteme untersucht, um mögliche Konflikte und Dysfunktionalitäten zu identifizieren.

Die Ergebnisse sind für Akteure in den Bereichen Wissenschaftspolitik, wissenschaftliche Kommunikation und Forschungsbewertung von großer Bedeutung.

Projektbeteiligte

Prof. Dr. Isabella Peters, ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, Kiel, Web Science
Prof. Dr. Stefanie Haustein, University of Ottawa/CDN, Faculty of Arts, School of Information Studies
PD Dr. Niels Taubert, Universität Bielefeld, Institute for Interdisciplinary Studies of Science

Laufzeit

48 Monate ab 2024

Gefördert durch

VolkswagenStiftung