Web Science

Erforschung sozio-technischer Phänomene des World Wide Web

Im Forschungsbereich Web Science konzentriert sich die grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung auf (wirtschafts-)wissenschaftliche Kommunikation mit Social Media. Die Forschungsarbeiten gruppieren sich dabei um drei große Themenschwerpunkte: a) Open Science und Wissenschaftskommunikation, b) Nutzungs- und Informationsverhaltensforschung und c) Quantitative Wissenschaftsforschung. Ziel ist die ganzheitliche Erfassung und ein umfassendes Verständnis von webbasierten Arbeitspraktiken, kollaborativen Nutzungsverhalten, Anforderungen an Tools und entstehende Inhalte in digitalen Informationsräumen.

Vor diesem Hintergrund geht der Forschungsschwerpunkt Web Science folgenden Fragen nach:

  • Wie werden  die derzeit verfügbaren, partizipatorischen Werkzeuge im World Wide Web von  den Forschenden genutzt?
  • Wie funktioniert generell das Wechselspiel zwischen der Nutzung solcher modernen Werkzeuge, der Forschung und der Gesellschaft, speziell in den Wirtschaftswissenschaften?
  • Welches sind Anforderungen an Werkzeuge, um Forschungsarbeiten noch besser als bislang zu unterstützen?

Dabei arbeitet die Forschungsabteilung unter anderem eng mit der Abteilung Open-Science-Transfer in der ZBW zusammen.

Aktuelle Projekte und Kooperationen:

ROARA (Repercussions of Open Access on Research Assessment)

Wissenschaftliche Publikationen sind von zentraler Bedeutung in der Forschungsevaluation. Daher wirken sich Änderungen im akademischen Publikationssystem unmittelbar auf Forschungsbewertungssysteme aus.

Open-Access-Policies und -Mandate verändern das traditionelle Publikationswesen wesentlich, worauf die akademische Gemeinschaft und die Verlage mit unterschiedlichen Strategien reagieren.

Das ROARA-Projekt analysiert auf Grundlage eines Mixed-Methods-Ansatzes Forschungsbewertungssysteme im Kontext der jüngsten Open-Access-Policies.

Ziel des Projektes ist es, empirische Evidenz hinsichtlich der Kollisionen von wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Interessen mit einem Fokus auf die engen Beziehungen zwischen Publikationen und Forschungsevaluation zu liefern.

VOICES (Value of Openness, Inclusion, Communication, and Engagement for Science in a Post-Pandemic World)

Im VOICES-Projekt arbeitet ein transnationales Team von Expert:innen für Open Science, Wissenschaftskommunikation und Forschungswirkung zusammen, um zu verstehen, zu dokumentieren und zu messen, wie diese neue Wechselwirkung zwischen Forscher:innen, Entscheidungsträger:innen, Wissenschaftskommunikator:innen und der Öffentlichkeit Forschung und ihre Rolle in der Gesellschaft beeinflusst.

DESIVE2: Desinformationsverhalten verstehen

Ziel des Projektes DESIVE2 ist es, eine umfängliche Charakterisierung und Klassifikation von wissenschaftlich anmutender Desinformation anhand des Anwendungsfalls Gesundheitsinformationen zu entwickeln. Dabei sollen die zugrundeliegenden Mechanismen der digitalen Verbreitung vermeintlich wissenschaftlicher Desinformation erforscht werden.
Zur Projektwebseite mit Publikationen und weiteren Informationen

Abgeschlossene Projekte:

Meaningful Data Counts

(10/2023 abgeschlossen)
Das Forschungsprojekt Meaningful Data Counts hatte das Anliegen, die Rolle, die Datensätze in der Wissenschaftskommunikation spielen, besser zu verstehen. Das Forschungsprojekt erbrachte empirische Nachweise für Datennutzung und Datenzitation. Die Forschenden entdeckten Muster im Teilen und Zitieren von Daten in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen und während unterschiedlicher Stufen von Forschungskarrieren. Zudem analysierten sie die zugrundeliegenden Motive für das Teilen oder Nicht-Teilen von Datensätzen.
Zu den Publikationen des Projekts

„Open Access-Effekte" - Strukturelle und autorspezifische Einflussfaktoren auf den Impact von OA-Publikationen aus diversen Disziplinen (OASE)

(2023 abgeschlossen)
Das Projekt OASE beschrieb den Transformationsprozess vom traditionellen Publizieren zum Publizieren im Open Access bibliometrisch und analysierte bestehende (ggf. künftige) Publikationsstrategien und -konflikte im Zusammenhang mit Open Access.

QuaMedFo

(2022 abgeschlossen)
Die Medizin hat eine hohe Affinität zu quantitativen Verfahren der Leistungsbewertung und der Nutzung dieser Metriken zu Entscheidungs-, Steuerungs- und Bewertungsprozessen. Sichtbar wird dies an vielen Stellen (LOM, DRG, JIFs in Bewertungsverfahren etc.). Im Zusammenhang dieses Projekts interessierten primär Verfahren zur Messung von Forschungsleistungen. QuaMedFo-ZBW widmete sich der systematischen quantitativen und inhaltlichen Untersuchung eines umfassenden Samples medizinischer Fachliteratur und Themen.

MeWiKo

(2022 abgeschlossen)
Das Projekt MeWiKo beschrieb und quantifizierte die Wirkung externer Wissenschaftskommunikation auf den Impact von wissenschaftlichen Publikationen. Hierbei wurde untersucht, welchen Einfluss externe Wissenschaftskommunikation, insbesondere die Verbreitung wissenschaftlicher Inhalte über journalistische Medien (das heißt auflagenstarke überregionale Tagespresse) und Social Media (das heißt Twitter, Blogs), auf die Zitationsrate und Altmetrics von Publikationen ausübt.

*metrics – MEasuring The Reliability and perception of Indicators for interactions with sCientific productS (DFG, 2017-2019)

Das Hauptanliegen des Projektvorhabens war es, ein tieferes Verständnis von *metrics zu entwickeln, insbesondere im Hinblick auf ihre Aussagekraft und wie sie von Stakeholdern wahrgenommen werden. Dabei spielen die Betrachtung der Qualität der den *metrics zugrundeliegenden Daten (Validität und Reliabilität), ihres Entstehungskontextes sowie ihrer Fähigkeit, Wissenschaft vor dem Hintergrund der disziplinären Spezifika zweckgemäß zu bewerten, eine entscheidende Rolle.

Nutzende von *metrics (z.B. Forschende, Forschungsförderer:innen), Informationsinfrastruktureinrichtungen und Bibliotheken, sowie *metrics-Anbieter:innen profitieren von den Projektergebnissen, ermöglichen sie doch den informierten Einsatz von *metrics und Kenntnis über ihre Interpretationsmöglichkeiten und Limitationen.
Zu den Publikationen des Projekts
Zum Abschlussbericht des Projekts